Startseite › Foren › Jobbörse › Bin enttäuscht über den Berufsstand der Personalverrechner!
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13.5.2015 um 15:43 Uhr #16753
Schon seit Jahren wollte ich genau diese Ausbildung machen. Letztes Jahr habe ich dann mein Herz in beide Hände genommen, meinen Job gekündigt und habe mich voller Freude und Ehrgeiz in diese Ausbildung hineingekniet. Ergebnis: Wifi Kurs zur geprüften Personalverrechnerin mit Auszeichung abgeschlossen.
Ohne irgendjemanden in diesem Beruf persönlich Nahe treten zu wollen, muss man leider schon sagen, dass die Berufsaussichten als Personalverrechner zu Arbeiten gegen Null liegen. Für diejenigen die noch keinen Job haben, aber einen suchen. So wie ich….
Das einzige Fazit ist, allen Menschen die daran denken diese Ausbildung zu absolvieren, dringlichst davon abzuraten. Sie bringt nichts.
Ausser Arbeitslosigkeit und Verzweiflung, weil die Firmen schamlos mit den Gefühlen der Bewerber spielen. Zuerst lädt man die Bewerber ein, macht ihnen Hoffnung, um ihnen dann eiskalt zu sagen, dass man doch lieber jemanden mit Erfahrung nimmt, weil man sich nicht die Mühe machen will in einem Anfänger zu investieren ( mir passiert ). 😳Obwohl mir vorher sehr viele Firmen ( Grossfirmen, Steuerberatungskanzleien usw. ) versichert haben, immer wieder Leute ohne Berufserfahrung aufzunehmen, stosse ich jetzt auf das genaue Gegenteil der vorher schön dahingesagten Worte. Interesse gleich Null!! Und wenn ich dann doch mal ein Vorstellungsgespräch habe, dann kriegen den Job trotzdem die Leute mit Erfahrung, auch wenn eigentlich ein Anfänger ( kommt selten genug vor ) gesucht wurde. Ein ewiger Teufelskreis: ohne Berufserfahrung kein Job, ohne Job aber auch keine Berufserfahrung.
Kann mir irgendjemand ( vielleicht ein Personalchef ) rationell erklären, was die Firmen diesbezüglich im Kopf haben? Ich hätte folgende These: die Job’s kriegen Leute die 20 Jahre Berufserfahrung haben sollen, erst 19 Jahre alt sind, und zu allem Überfluss nichts verdienen wollen.
Was ich nicht mehr hören kann, sind die typischen Sprüche darüber, was man in einen Anfänger alles investieren muss. Dem stimme ich zwar bedingt zu – habe ich doch in meinem alten Beruf genug Anfänger eingeschult, aber auch nicht mehr. Wie soll man denn Beweisen, dass man es kann, wenn einem keiner lässt? Nicht mal mehr ein Praktikum wird einem zugestanden. 🙄
Sollte diese Branche nicht endlich anfangen umzudenken, bevor es zu spät ist???
Angeblich gibt es – weil der Job nach immer mehr Spezialisten verlangt – einen eklatanten Mangel an Fachkräften. Schätzungen zufolge fehlen mehr als 2000 Kräfte. Und trotzdem finden jährlich die meisten die die Prüfung bestanden haben keinen Job? Am Wifi selber fallen pro Kurs mehr als die Hälfte der TeilnehmerInnen durch.
Von meinem Kurs gibt es wissentlich keinen einzigen der aktuell einen Job in der Personalverrechnung hat. Ausser die die ihn schon vorher hatten.Ich möchte mit diesem Brief alle aufrufen, sowohl Betroffene,Firmen als auch Personalchef’s diese Sache zu diskutieren bzw. zumindest mal zu überdenken.
15.5.2015 um 8:10 Uhr #24884MaHaTeilnehmerSorry, aber du scheinst besonderes Pech zu haben.
Ich hatte meine Abschlussprüfung des Personalverrechnerkurses am 26.11..
Bewerbungen habe ich bereits in der „heißen Endphase“ des Kurses geschrieben und hatte auch 3 Bewerbungsgespräche. Am 29.11. hatte ich dann eine fixe Zusage mit Arbeitsbeginn 01.12. Das Bewerbungsgespräch am 30.11. habe ich daraufhin abgesagt (da wäre ich unter den letzten 3 Bewerbern gewesen).
Mein neuer Job umfasste die Personalverrechnung für ca 180 Mitarbeiter (Angestellte und Arbeiter). Ich hatte zwar Ansprechpartner in der Zentrale die mir jederzeit mit Hilfe zur Seite standen und die waren auch für die Endprüfung der Abrechnung zuständig, aber vor Ort war ich alleine.
Nach 3 Jahren wurde die Stelle allerdings leider wegrationalisiert da alles in der Zentrale gemacht wurde.
Einen Monat später hatte ich aber bereits wieder einen neuen Job, der mir allerdings wenig Spaß machte (das Arbeitsumfeld passte einfach nicht) und ich war auf der Suche nach etwas anderem. Nun bin ich seit einem Jahr in meinem neuen Job der mir äußerst viel Spaß macht. Ich bin für knapp 300 Mitarbeiter zuständig und ich mache hier vom Anfang bis zum Ende alles alleine in der PV (bis hin zur Verbuchung der Personalkosten in der FIBU).Du siehst, es kann auch anders gehen!
Schmeiß die Nerven nicht weg und suche weiter.
Geh positiv an die Sache ran, dann wird es auch was. Wenn man schon mit negativer Einstellung zu einem Gespräch geht, dann merkt das dein Gegenüber und das fördert bestimmt keine positive Entscheidung zu deinen Gunsten.15.5.2015 um 13:22 Uhr #24885Liebe/r MaHa!
Ich kann dir versichern, ich gehe äußerst positiv in jedes Vorstellungsgespräch. Aber was soll ich mir von einem Personalchef denken, der unbedingt einen Anfänger sucht ( O-Ton: „Wir müssen mal wieder was für den Nachwuchs tun“ ) und dann in der Absage-Mail schreibt, dass sich so viele tolle Bewerber gemeldet haben, die „schon über das dringend von uns gesuchte Maß an Berufserfahrung verfügen“. 😥 Da muß ich sagen, da denk ich mir dann meinen Teil.
Hattest du deine Abschlußprüfung im Jahr 2014 oder schon früher? Weil einerseits schreibst du, vom 26.11, einerseits aber davon dass du nach 3 Jahren sofort einen Job hattest. D.H. für mich, du machst die PV schon seit vielen Jahren und nicht erst seit du den Kurs im Jahr ?? abgeschlossen hast. Und dann ist es ja klar, dass mit deiner Erfahrung dich die Chefs auch ohne Prüfung verpflichten.
Ich habe aber einfach keine Berufserfahrung und das lassen mich Personalchefs ganz genau spüren. Ich glaube mit Pech hat das nichts zu tun. Es will sich schlicht und einfach keiner um Nachwuchs kümmern. So schaut die traurige Realität aus.
Beglückwünsche dich aber trotzdem, dass du diesen tollen Job schon seit mind. 4 Jahren machen darfst. Glück gehabt.
18.5.2015 um 8:08 Uhr #24886MaHaTeilnehmerJa, mittlerweile mache ich den Job über 4 Jahre.
Aber meinen 1. Job habe ich knapp 1 Woche nach meiner Abschlussprüfung begonnen.14.11.2015 um 22:53 Uhr #24887das kann nur ein regionales oder persönliches Problem sein, bei allem, was recht ist.
Gute Lohnverrechner schaffens sowieso nie bis zum AMS, werden wie heisse Ware unter der Theke weitergereicht.
weniger gute Lohnverrechner können sich vielleicht zwei Wochen ausspannen, wenn sie hartnäckig NEIN sagen.
schlechte Lohnverrechner oder Hobbylohnverrechner oder solche, die die LV maximal neben der Buchhaltung gemacht haben weil sie´s für den Bilanzbuchhalter mussten, kommen mit diesem Wissen aber auch überall zurecht.
– und miese Lohnverrechner sind nur die, die selber Chef sind und vor 20 Jahren mit der Meisterprüfung mal einen kleinen Kurs dabei hatten- die hat man dann als Klienten beim Steuerberater und muss ihr Ego mindestens 3 mal im Jahr streicheln und darf ja nicht klugschei….also sollte man bei einem schlechten Eindruck der Berufsparte vielleicht erstmal die Perspektive bzw. den Ansatz wechseln ❗ ❓
was mich eher enttäuscht ist die sehr schwankende Bandbreite der Gehälter. Das wird erzeugt durch solche, die in grossen Kanzleien oder Firmen nur Teilbereiche abdecken, d.h. nur in einem Teilbereich Ahnung haben und alles darüberhinaus vergessen und somit keine vollwertigen Lohnverrechner mehr sind, oft sogar nur Eingaben nach Vorgabe tätigen (in grossen Konzernen sicher möglich, dass eine Person z.B. nur Mehr- und Überstunden eingibt…vielleicht nichtmal selbst auswertet) – für solche Dienstnehmer gibt man dann halt nicht so viel Geld aus, es sind eigentlich besser (ein)geschulte Eingabesklaven. Dagegen muss man sehr selbständig bei kleinen Steuerberatern oder Mittelstandsunternehmen arbeiten können und ein ziemlich grosses Feld abdecken – so jemanden kann man überall sofort einsetzen. Aber alle nennt man pauschal Lohnverrechner, da ist es natürlich schwierig-und nichteinmal Personalvermittler können gewährleisten, dass sie den Unterschied im Vorfeld bereits feststellen können.
besser einen Lottosechser machen und die Kohle in einer Bananenrepublik am Kopf haun, wo man auf derartige Bürokratie verzichtet….. 😆
15.11.2015 um 16:17 Uhr #24888MartinTeilnehmerden ersten PV-Job zu bekommen ist schwierig. Da darf man nicht viel über KV erwarten.
Dann ist es i.d.R. einfach. Wie ein Lehrling steigst Du dann um 100 – 300 pro Jahr. Das hört dann meist bei € 2.500,- bis € 3.500,- Brutto auf. Krisensicher.
Laufende Fortbildung ist auch wichtig, sonst rechnest Du noch in Schilling. -
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